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Barrierefreiheit im Online-Handel: Ernüchternde Ergebnisse und Handlungsbedarf

03.07.2024: Die größten 71 Online-Shops Deutschlands wurden auf ihre Barrierefreiheit getestet

Die Stiftung Pfennigparade ist sehr stolz darauf bereits zum 2. Mal gemeinsam mit Aktion Mensch, Google, BITV-Consult und PIA UDG die 71 größten Online-Shops auf ihre Barrierefreiheit zu testen.
Die Studie umfasst nicht alle Punkte der digitalen Barrierefreiheit, sondern wirft ein Blitzlicht auf ausgewählte Aspekte. Auch (oder vielmehr: vor allem) wenn nicht die gesamte Bandbreite der digitalen Barrierefreiheit getestet wurde, sind die Ergebnisse ernüchternd:

80% der Shops erfüllen NICHT die Mindestanforderungen an Barrierefreiheit

Handlungsbedarf für den Online-Handel

Nur 15 der 71 getesteten Shops sind barrierefrei

Der Bericht zeigt deutlich, dass in puncto Barrierefreiheit im deutschen Online-Handel noch viel Luft nach oben ist. Die häufigsten Barrieren sind:

  • Mangelnde Tastaturbedienbarkeit: Viele Shops lassen sich nicht oder nur eingeschränkt mit der Tastatur bedienen, was für Menschen mit motorischen Einschränkungen ein großes Problem darstellt.
  • Fehlende Alternativtexte für Bilder: Menschen mit Sehbehinderung können ohne aussagekräftige Alternativtexte den Inhalt von Bildern nicht verstehen.
  • Unverständliche Sprache: Viele Shops verwenden komplizierte Fachbegriffe und Schachtelsätze, die für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen schwer zu verstehen sind.

Einblick in das Testlabor der Pfennigparade

Wo Barrierefreiheit auf Herz und Nieren geprüft wird

Auch bei dieser Studie wurden die Tests in unserem einzigartigen stiftungseigenen Testlabor durchgeführt. Hier testen Menschen mit verschiedensten Behinderungen die Barrierefreiheit von Websites und digitalen Anwendungen. Ziel ist es, Schwachstellen aufzudecken und zu beheben, um eine inklusive und barrierefreie Online-Welt für alle zu schaffen.

Dazu gehören unter anderem:

Menschen mit Sehbehinderung: Sie nutzen Screenreader oder tastaturbasierte Bedienung, um Websites zu navigieren.
Menschen mit motorischen Einschränkungen: Sie testen, ob die Websites mit Hilfsmitteln wie Spracherkennung oder Maussteuerung bedienbar sind.
Kognitiv beeinträchtigte Menschen: Sie prüfen, ob die Inhalte der Websites leicht verständlich und klar strukturiert sind.

Die Testerinnen und Tester durchlaufen verschiedene Szenarien, um die Barrierefreiheit der Websites umfassend zu bewerten.

Sie prüfen zum Beispiel:

  • Ob alle Funktionen mit der Tastatur bedienbar sind.
  • Ob Bilder und Videos mit aussagekräftigen Alternativtexten versehen sind.
  • Ob die Schriftgröße und Kontraste ausreichend sind.
  • Ob die Sprache klar und verständlich formuliert ist.
  • Ob die Websites mit gängigen Screenreadern kompatibel sind.

Fazit

Die Studie zeigt, dass es im deutschen Online-Handel beim Thema Barrierefreiheit noch viel zu tun gibt.
Viel Zeit bleibt dabei aber nicht mehr: Ab Juni 2025 tritt das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz in Kraft, was viele digitale Dienstleistungen dazu verpflichtet barrierefrei gestaltet zu sein. Online-Shops zählen da genauso dazu.

Alle Details zum Test und die umfangreichen Testergebnisse können Sie bei Aktion Mensch nachlesen.

Die Pfennigparade Business. Inklusiv. bietet Unterstützung bei der Umsetzung von Barrierefreiheitsmaßnahmen. Gemeinsam können wir dafür sorgen, dass der Online-Handel für alle Menschen zugänglich wird.

Wenn Sie das Thema digitale Barrierefreiheit für Ihre Website angehen wollen, begleiten wir Sie gerne als kompetenter Partner.
Klicken Sie hier für ein unverbindliches Erstgespräch mit unserem Experten Michael Düren.